Zum Frühjahrsputz wird Hafen ausgebaggert
Die ersten Segelboote fehlen noch im Nonnenhorner Hafen – das Coronavirus sorgt dafür, dass auch im Seglerverein alle Aktivitäten eingestellt sind. Das hat zumindest ein Gutes: Der Hafen konnte ausgebaggert werden, ohne dass es eng wurde. 2008 war das zuletzt geschehen, und es muss immer wieder erfolgen, weil die verlängerte Rheinverbauung das Geschiebe aus dem Fluss quer über den See in Richtung Nonnenhorner Strandbad und Hafen treibt. Auch die Wellen, die die Weiße Flotte macht, drücken Sand zum Ufer.
Geplant war das Ausbaggern schon im Winter 2018/19, damals tauchte bei Niedrigwasser bereits eine kleine Sandbank mitten im Hafenbecken auf. Aber das Genehmigungsverfahren ist aufwändig, und der Naturschutz lässt wegen der Laichzeit der Fische in Ufernähe nur ein kurzes Zeitfenster zu. So musste das Ausbaggern verschoben werden. Als Notlösung wurde im Mai 2019 etwas Sand abgesaugt, vor allem hinter dem Boot der Wasserwacht. Trotzdem konnten manche Liegeplätze nur eingeschränkt genutzt werden.
Die Genehmigung zum Ausbaggern wurde auf 2020 übertragen, aber im Januar und Februar machten ungewöhnlich häufige Winterstürme die Arbeiten unmöglich. In der Karwoche war es dann so weit: Das Baggerschiff „Habsburg“ und ein Kiesschiff aus Vorarlberg holten mehrere Tage lang Schaufel für Schaufel Sand aus dem Hafen, rund 600 Kubikmeter.
Der Sand ist unbelastet, das hatten Proben ergeben. Er wird vor der Argenmündung verklappt, das legte das Institut für Seenforschung Langenargen fest. Ob beim Ausbaggern außer einer Leiter interessante Funde am Seegrund auftauchten, die in den vergangenen Jahren von Bord gegangen sind, ist nicht bekannt. Billig ist so ein Frühjahrsputz am Hafengrund nicht – für den fünfstelligen Betrag kommt der NhSV auf, die Wasserwacht beteiligt sich an den Kosten.
Karin Wehrheim
Nonnenhorner Seglerverein e.V.
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