„Wind und keine Wellen – geiles Segelwetter!“
Jugendtraining des NhSV hat am Nonnenstein begonnen
Sooo viele Teile hat ein „Optimist“, eine Jugendjolle, und alle müssen an den richtigen Platz und sorgfältig festgemacht werden: Mast und Sprit (das ist kein Benzin, sondern eine Stange, die das Segel vom Mast abspreizt), Großschot, Schwert und Ruder, Notpaddel, Abschleppleine und Ösfässer, falls das Wasser nicht nur außerhalb des Bootes bleibt.
NhSV-Jugendwartin Sandra Fackelmayer lässt Marcio (16) und Tim (13) die beiden „Optimisten“ am Nonnenstein selbständig aufriggen, kontrolliert, erklärt und lobt. „Leg los, du kannst das!“ Welches Ösfass gehört auf welche Seite? Es gibt ein rotes und ein grünes - links oder rechts, backbord oder steuerbord?
Eigentlich hätte das Jugendtraining bereits im April mit Theoriestunden beginnen sollen, im Mai wäre dann das praktische Training gestartet. Aber das Coronavirus machte es unmöglich. Jetzt darf jeweils ein Kind oder Jugendlicher pro Boot segeln, auf- und abgebaut wird mit dem nötigen Abstand.
Sieben junge Nachwuchssegler hat Sandra Fackelmayer in der Gruppe, einmal wöchentlich für zwei Stunden. Sie sind zwischen sieben und 16 Jahre alt. Bei schlechtem Wetter gibt’s Theorie. Dafür hat jeder eine Arbeitsmappe. Aber an diesem ersten Trainingstag ist Wind, und der sogar ohne Wellen. „Geil“, finden Tim und Marcio, mittlerweile in leuchtenden Schwimmwesten. Die Jugendwartin spricht mit den beiden alles kurz durch, schließlich könnten sie über den Winter manches vergessen haben. „Was macht ihr, wenn euch draußen auf dem See zu viel Wind ist? Richtig: Einfach an Land zurücksegeln, da ist weniger Wind.“
Dann rollen die beiden Jungsegler ihre „Optimisten“ ins Wasser, klettern hinein und auf geht es! Sie werden mit dem Schlauchboot begleitet, erhalten Tipps zur besseren Segelstellung und müssen zwischen zwei Bojen hin und her wenden. Vom Rheintal kommen immer dunklere Wolken, aber das mindert den Segelspaß keineswegs.
Mit den fortgeschrittenen Nachwuchsseglern läuft derzeit die Vorbereitung für das Bodenseeschifferpatent. Vier Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren haben mit dem Vereinsvorsitzenden Andreas Nagel per Videokonferenz Theorie gepaukt, seit Mitte Juni wird auf dem Vereinsboot „Hörnle“ für die Prüfung trainiert.
Für Kinder und Jugendliche, die Interesse am Segeln haben, bietet der NhSV – wenn es die Corona-Bestimmungen zulassen - auch in diesem Sommer ein Schnuppersegeln an, voraussichtlich Ende Juli und Anfang August. Informationen dazu gibt es auf www.segeln-nhsv.de
Karin Wehrheim
Nonnenhorner Seglerverein e.V.
P.S.: Mehr Bilder vom Jugendtraining findet Ihr im geschützten Mitgliederbereich unter der Rubrik 'Bilder'.