Eigentlich ...
Eigentlich sollte im Juli wieder Bootstaufe sein. Alle Segelboote im Hafen wären über die Toppen beflaggt gewesen, Neptun wäre mit zwei Seejungfrauen in einem Dress aus Fischernetz, Muscheln und Seesternen aus dem Wasser gestiegen und hätte neue Boote und ihre Eigner getauft.
Eigentlich sollte dann das Sommerfest sein – gemütliches Zusammensitzen am Hörnle, gemeinsames Grillen und Erzählen. Und eigentlich hätte dieser Tag mit der Vereinsregatta „Nonnenstein I“ begonnen: Steuermannsbesprechung auf der Hafenmole, Segelanweisung, gemeinsames Auslaufen…
Stattdessen gab es corona-bedingt keine Taufe, kein Sommerfest. Die Regatta aber fand statt, allerdings ganz anders als sonst: Die Segelanweisung kam per Mail. Die Meldung zur Regatta erfolgte per Zuruf an Regattawart Alexander Nagel und Wettfahrtleiter Sebastian Reischl. Vom Start vor Nonnenhorn sollte es zunächst zum Seezeichen 48 vor dem Campingplatz Gohren gehen, dann zu den Seezeichen vor dem Allwinder Berg bei Schachen und zurück. 17 Boote fanden sich unter dicken Wolken und bei leichtem Regen vor der Startlinie ein, darunter auch zwei Opti-Nachwuchssegler, die zwischen den großen Booten herumkurvten und sich fachmännisch die Vorfahrtsregeln zuriefen.
Nach einer Startverschiebung wegen fehlenden Windes und Ausgabe des neuen Zieles Wasserburg statt Schachen ging es bei leichtem Südwind los. Die Opti-Segler übten sich inzwischen im Kentern und Wiederaufrichten vor dem Ufer. Der Regen hörte auf, am Ende wärmte sogar die Sonne die Mannschaften an Bord. Das Eintreffen der Boote mit ihren farbenfrohen Spinnakern an der Ziellinie vor dem Nonnenstein war vom Ufer aus sicher ein Hingucker. Die Ergebnisse des Zieleinlaufs gab es für die Teams diesmal als Screenshot aufs Handy.
Nach der Regatta fanden sich acht der Boote und das Startschiff zu einem „Päckchen“ auf dem See zusammen – selbstverständlich unter Einhaltung des erforderlichen Mindestabstands. Siegerehrung und Grillen inklusive dem üblicherweise üppigen Salat- und Dessertbuffet fielen den Hygiene-Auflagen zum Opfer. Aber irgendwie ein bisschen zusammenzusitzen und zu erzählen, klappte dann doch.
Die Ergebnisse der „Nonnenstein I“ gibt es hier und viele weitere Fotos im Mitgliederbereich.
Karin Wehrheim
Nonnenhorner Seglerverein e.V.