"Zum Hörnle" oder "aufs Hörnle" ?
Für Vereinsmitglieder des Nonnenhorner Seglervereins macht diese Frage einen entscheidenden Unterschied: Will man „zum Hörnle“, dann ist es der Uferbereich östlich des Schiffsanlegers. Will man „aufs Hörnle“, dann ist das Vereinsschiff gemeint. Das gibt es beim NhSV seit 2019: Ein 8,06 Meter langes Kielboot, eine „International 806“, feierlich getauft auf den Namen „Hörnle“, gebraucht gekauft aus dem Sparstrumpf des Vereins und mit freundlicher Unterstützung eines anonymen Mitgliedes.
Das „Hörnle“ hat drei Adoptivväter im Verein - Bootswarte, die gemeinsam mit anderen Freiwilligen bisher mehr als 280 Arbeitsstunden investiert haben, um das Segelboot segelfähig und zugleich komfortabel zu halten, von der Grundreinigung über Reparaturen und neue Leinen bis hin zum TÜV-Termin in diesem Frühjahr. Und neuerdings muss nicht einmal auf gekühlte Getränke an Bord verzichtet werden – das „Hörnle“ hat Strom“!
Das Vereinsschiff kann von allen NhSV-Mitgliedern genutzt werden, gegen einen Unkostenbeitrag. Für Ausbildungsfahrten oder Vereinsaktivitäten ist es kostenlos zu haben. Mehrfach war es bereits auf Regatten am Bodensee unterwegs.
Mit dem „Hörnle“ hat der NhSV sich einen langgehegten Wunsch erfüllt, denn längst nicht alle Vereinsmitglieder haben ein eigenes Boot. 27 Seglerinnen und Segler haben sich mittlerweile für die Nutzung der kleinen Yacht einweisen lassen. Im vergangenen Jahr war sie vor allem im August und September gefragt: Manche gingen kurz mal nach Feierabend mit dem „Hörnle“ auf den See, andere gleich mehrere Tage mit der Kleinfamilie quer über den Bodensee, denn das Segelboot hat vier Schlafplätze, allerdings – nein – keine Wellness-Oase mit Regenwald-Dusche, auch keine Event-Kochzeile, keinen Zimmerservice… dafür aber knapp 28 Quadratmeter Segelfläche und bei gutem Wind bis zu sieben Knoten Geschwindigkeit.
Text: Christian Pressler / Karin Wehrheim
Fotos: Christian Pressler / Daniel Sauter
Nonnenhorner Seglerverein e.V.