Bodensee-Hochwasser überspült Hafenstege und lässt Dalben schrumpfen
Wer Anfang Juni am Nonnenhorner Hafen gewesen ist, hat es gesehen: Auf den Bootsstegen unterhalb des Schiffsanlegers rollten Miniwellen, der Bodensee hatte sie überspült. Gummistiefel oder hochgerollte Hosenbeine waren nötig, um auf die dort vertäuten Segelboote zu kommen, dazu am besten eine Klappleiter. Den Schwimmsteg, der sich mit wechselndem Wasserstand hebt oder senkt, hatte es so hochgedrückt, dass er oberhalb der Leiter lag, die eigentlich zum Steg hinabführt.
In der Nacht auf den 10. Juni überschritt der Bodenseepegel Konstanz die Fünf-Meter-Marke, das sind rund 90 Zentimeter mehr als im langjährigen Mittel für diese Jahreszeit. Der sogenannte Fischersteg aus Holzbrettern löste sich in den Wellen, er drohte weggespült zu werden. NhSV-Mitglieder fixierten ihn provisorisch mit Spanngurten.
Der hohe Bodenseepegel sorgte auch dafür, dass die etwa 6,50 Meter langen Dalben, die im Seegrund stecken, nur noch etwa einen Meter aus dem Wasser ragten. Festmacherleinen können dann vom Dalben rutschen, das Boot auf den Steg oder Nachbarboote treiben. Vereinsmitglieder rückten mit schweren Dalbenverlängerungen an und montierten sie. Die außen an den Liegeplätzen befindlichen Dalben sind dafür allerdings nicht erreichbar.
Das Treibholz, das der Starkregen in den See gespült hatte, konnte mit einer schwimmenden Leine aus dem Nonnenhorner Hafen herausgehalten werden. Durch die Leine war der Hafen für Gästeboote gesperrt, und auch NhSV-Seglerinnen und -Segler, die den Hafen verlassen wollten, mussten die Treibholzsperre vom Boot aus öffnen und wieder schließen.
Nonnenhorner Seglerverein e.V.
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