„Die schönste Regatta, die ich je gesegelt bin…“
Der Bodensee eine einzige Glitzerfläche in der Sonne, darüber frühherbstlicher Dunst – zur Nonnenhorner Einhand-Regatta Anfang September war das Segelwetter ideal. Bei anfänglich leichtem Wind aus Südost, später bis zu drei Beaufort, starteten 27 Boote. Neun waren vom Nonnenhorner Seglerverein dabei, der Jüngste 17, der Älteste fast 85 Jahre alt. Die übrigen Teilnehmer kamen bis von Konstanz, Überlingen, Meersburg und Romanshorn, nur zwei (!) von ihnen Frauen.
Einhand-Segeln, das ist keineswegs eine paralympische Disziplin für Menschen mit nur einem Arm. Gesegelt wird vielmehr allein an Bord, und dafür braucht man durchaus beide Hände, denn vom Ablegen im Hafen über das Spinnakersetzen bis zum Reffen muss alles allein beherrscht werden. „Einhand ist etwas für Individualisten“, sagt Roger Fackelmayer, Ob-Mann der Einhand-Regatten am Bodensee und NhSV-Mitglied. „Jeder muss kämpfen, das ist richtig sportlich.“
Die Einhand-Regatta des NhSV gibt es seit 2017. Damals hatte es für eine Regatta in Bottighofen zu wenig Teilnehmer gegeben. Roger Fackelmayer brachte Nonnenhorn ins Spiel. Regatten für Solo-Segler gibt es am Bodensee auch im Überlinger See vor Sipplingen und im Untersee vor Allensbach. Sogar eine Einhand-RundUm findet statt, in diesem Jahr nahmen 34 Boote daran teil.
Bei der Nonnenhorner Einhand-Regatta legten die Boote gut zwölf Seemeilen zurück. Von der Start- und Ziellinie vor Nonnenhorn ging es zum „Alwinder Berg“, das ist die durch die Seezeichen 60A-C markierte Untiefe vor Bad Schachen. Dann galt es, die gelbe Luvtonne vor Altenrhein zu runden und schließlich ins Ziel zu kommen. Der Schnellste schaffte das – mit fast 20 Minuten Vorsprung - in knapp zweieinhalb Stunden, das langsamste Boot querte die Ziellinie nach gut vier Stunden.
„Das war die schönste Regatta, die ich je gesegelt bin“, sagte hinterher ein Teilnehmer. „Von Anfang bis Ende gab es guten Wind, so dass alle das Ziel erreichen konnten.“ Für die Sieger gab es kleine Fresskörbe, für alle einen gemütlichen Ausklang vor dem Vereinsheim.
Nonnenhorner Seglerverein e.V.
Alexander Nagel/Karin Wehrheim
Fotos: Alexander Nagel