„Mythos“ und fast schon Kult: 20 Jahre Vereinstörn
Ein Herbst ohne Herbsttörn ist möglich, aber sinnlos. So denken nicht wenige Seglerinnen und Segler des NhSV. Seit nunmehr 20 Jahren. Fast immer zieht es die Vereinsmitglieder in den Herbstferien mit mehreren Charterbooten auf das noch spätsommerlich warme Mittelmeer hinaus. In diesem Jahr starteten 25 Teilnehmende - so viele wie noch nie – auf Lefkada, einer Insel westlich des griechischen Festlandes.
Gut beladen mit – nein, nicht Schiffszwieback, sondern frischen Früchten und Gemüse, Käse, Oliven, griechischem Wein und „Mythos“, dem griechischen Bier, ging es auf vier größeren Segelyachten auf die benachbarten Inseln Meganisi, Kalamos, Ithaki und Kefalonia. Karge Hänge, blauer Himmel, glasklares, fast 24 Grad warmes Wasser, Delfine in der Ferne, Meeresleuchten in der Nacht. Nur für manch einen zu wenig Wind.
So wurde eine Woche lang zumeist gemächlich vorwärts geschaukelt. Lediglich vor Porto Leone (Kalamos) mit seinem malerischen verlassenen Dorf brachten Windböen bis Stärke 5 die Boote kurzzeitig in Schräglage… und die Segler zum genüsslichen Grinsen. Mal hieß es ankern in einer Bucht, mal festmachen in einem kleinen Hafen. Mal ging es am Nachmittag auf Landausflug, mal abends in eine Taverne. Oder es wurden bei einem Fischer erstandene rote Meerbarben in der winzigen Bordküche gebraten.
In 20 Jahren Vereinstörn sind die Ziele bisher nicht ausgegangen: Liparische Inseln, Elba, Genua, Montenegro, Rhodos… Fast immer sind ein oder zwei neue Vereinsmitglieder dabei. Im Jubiläumsjahr waren es sogar vier. Ob sie im nächsten Herbst wieder mitsegeln? Vermutlich schon.
Karin Wehrheim
Fotos: Johann Hubertz, Christian Hogenmüller